Veronika Spierenburg

Veronika Spierenburg hat für das Legler Areal eine Soundarbeit mit dem Titel «Vivere come si può» (2024) entwickelt, die sich mit der Arbeit von Frauen in der Textilindustrie und deren Unsichtbarkeit in der Geschichtsschreibung beschäftigt. Anhand biografischer Erinnerung, Recherche- und Archivmaterial sowie Audioaufnahmen von aktuellen und im Niedergang begriffenen Textilproduktionsstätten hat sie eine vielschichtige 8-Kanal-Soundcollage erarbeitet. Diese lässt die Geräusche vergangener Zeiten in den leerstehenden Räumen noch einmal aufleben, transportiert deren Geschichten ins Jetzt und bewahrt sie als immersives Erlebnis für die Zukunft. Die Originaltöne hat Spierenburg im Museum Neuthal Textil & Industriekultur in Bäretswil, während der letzten beiden Betriebstage der Mitlödi Textildruck AG, in der Fabrik Daniel Jenny & Co Haslen sowie in einer Spinnerei eingefangen und zu einem rhythmusstarken Crescendo und auditiven Zeitzeugen verarbeitet.


Portrait Veronika Spierenburg © the artist

Veronika Spierenburg (*1981, CH, lebt in Zürich) hat nach einem Bachelor in Fotografie an der Gerrit Rietveld Academy (Amsterdam) noch Design an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW studiert und ihr Studium mit einem Fine Art MA am Central Saint Martins College in London abgeschlossen. Sie hat u. a. in Helsinki, Rotterdam, London, Amsterdam, Shanghai, New York und Zürich ausgestellt und verschiedene Residency-Aufenthalte in Japan, Shanghai, São Paulo und Genua absolviert.

Veronika Spierenburg dankt: Piega; Rudolf Bolliger und dem Neuthal Museum; cb-lab, Zürich; Dean Strotz; Felix Friedrich; Hans Blesi und den Mitarbeiter:innen (Mitlödi Textildruck AG); Cecile Horath (Jenny Fabrik Haslen); Susan Honegger, Madlaina Brugger (Glarner Wirtschaftsarchiv) sowie Alexander Tuchaček, Andrea Štaka und Ursula Helg (Anna Göldi Museum)


Foto: Veronika Spierenburg: Ausstellung Trudelhaus Baden © the artist