Davide-Christelle Sanvee

Davide-Christelle Sanvee: Veni, Vidy, Vici, 2024 Photo: Claudia Ndebele

Mit ortsspezifischen Performances untersucht und enthüllt Davide-Christelle Sanvee immaterielle Geschichten, die in Architektur und in öffentlichen Räumen verankert sind. Sie verbindet Architektur mit deren Entstehungsgeschichte, führt imaginäre Dialoge mit Architekt*innen, interagiert mit dem Publikum und ihrer eigenen Erfahrung. Sie verhandelt Unbewegliches und Unsichtbares und nutzt Humor, um Raum für Fragen rund um das Thema der Integration in der Schweiz zu schaffen und ignorierte Themen sowie ungehörte Erfahrungen sichtbar zu machen. Im Legler Areal nimmt sie einen Büroraum in Beschlag. In dieser Installation mit dem Titel «Die Reste» (2024) schaut das Publikum wie Voyeure durch die Fenster in den Raum in ein eingefrorenes Setting, das von der Fabrikarbeit erzählt: eine Nähmaschine, gespannte Fäden im Raum. In der gleichnamigen Performance am 28. September wird das Setting aktiviert und das Publikum wird Zeuge von Aktivitäten einer Arbeiterin beim Färben, Nähen und Weben. Mit diesem “bewegten Bild” schafft sie eine Wiederbelebung und alternative Lesart der Vergangenheit von gespenstischer Anmutung.

Portrait Davide-Christelle Sanvee, Foto: Gregory Batardon

Davide-Christelle Sanvee (*1993, TG/CH, lebt in Genf) hat Kunst an der HEAD Genf und am Sandberg Institut in Amsterdam studiert. 2019 erhielt sie den Schweizer Performance-Preis. Sie hat an verschiedenen europäischen Kulturorten performt: Darunter Istituto Svizzero di Roma, Théâtre de Vidy (Lausanne), Centre Pompidou (Paris), Fondation Ricard (Paris), Fondation Lambert (Avignon) oder im Salon Suisse der Biennale di Venezia Architettura. 2023 erhielt sie den Kiefer Hablitzel Kunstpreis und das Förderstipendium der Fondation Leenaards. 


Foto: Davide-Christelle Sanvee: Veni, Vidy, Vici, 2024 © Claudia Ndebele