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Chloé Delarue explores production mechanisms in the age of computer-aided thinking. Her work delves into contemporary human-machine alienation. Her installations and sculptures under the series TAFAA (Toward a fully automated Appearance) captivate through the ambiguities and paradoxes they reveal in our relationship with progress and technology. Specifically created for the Klöntal Triennale at the Legler Areal, the piece TAFAA – SIGNAL (Ice Cream so good) (2024) is a neon sculpture that seems to belong to another era, straddling the line between human appearance and neon signage. The female figure dancing around itself – an AI-generated fusion of holy Mary, peasant woman and witch – is reminiscent of a hypnotic, trance-like dance of death. She seems like a ghostly, parallel existence, lost in this damp cellar, a place steeped in history where bodies and machine automation meet in endless repetition. Rooted in the analogue age, it evokes different physical and temporal dimensions, inviting hypotheses about its presence in this former production area—perhaps a trompe-l’œil, a déjà vu, or a faded memory from an alternate reality. And at the same time a fleeting glimpse into a future in which affects are reconfigured under the influence of simulations and the search for meaning, knowledge, finitude and temporality have become fetishes?
Chloé Delarue (*1986, F, lives in Geneva) pursued studies at the École Nationale Supérieure d’Arts à la Villa Arson in Nice and HEAD in Geneva. She has showcased her work extensively through solo exhibitions in Paris, Zurich, Berlin, Brussels, and Nevers.
Chloé Delarue beobachtet die Produktionsmechanismen im Zeitalter des computergestützten Denkens. Ihre Arbeiten erzählen von der zeitgenössischen Entfremdung zwischen Mensch und Maschine. Die Installationen und Skulpturen, die unter dem Titel «TAFAA» (Toward a fully automated Appearance) erscheinen, täuschen und tarnen mit Mehrdeutigkeiten und Paradoxien, die sie in unserem Verhältnis zu Fortschritt und Technologie offenbaren. Das Werk «TAFAA – SIGNAL (Ice Cream so good)» (2024), das die Künstlerin eigens für die Klöntal Triennale entwickelt hat, ist eine Neonskulptur, die zwischen menschlicher Erscheinung und Leuchtreklame oszilliert. Die sich um sich selbst drehende weibliche Figur – eine von KI generierte Verschmelzung von heiliger Maria, Bäuerin und Hexe – erinnert an einen hypnotischen, tranceartigen Totentanz. Sie wirkt dabei wie eine gespenstische, parallele Existenz, verloren in diesem feuchten Keller, dem geschichtsträchtigen Ort, an dem Körper und maschinelle Automation in endloser Repetition aufeinandertreffen. Als Neonarbeit dem analogen Zeitalter verpflichtet, heute im Begriff zu verschwinden, transportiert das Werk eine andere Körperlichkeit und Zeitlichkeit. Es lädt dazu ein, Hypothesen über die Anwesenheit in diesem ehemaligen Produktionsareal zu formulieren – vielleicht ein Trompe-l’œil, ein Déjà-vu, ein verblichenes Gefühl aus einer anderen Realität? Und gleichzeitig ein flüchtiger Blick in eine Zukunft, in der Affekte unter dem Einfluss von Simulationen neu konfiguriert werden und die Suche nach Sinn, Wissen, Endlichkeit und Zeitlichkeit zu Fetischen geworden sind?
Chloé Delarue (*1986, F, lebt in Genf) studierte an der Ecole Nationale Supérieure d’Art de Nice-Villa Arson, Nizza, und an der HEAD, Genf. In den letzten Jahren hat sie zahlreiche Einzelausstellungen in Paris, Zürich, Berlin, Brüssel und Nevers realisiert.
Foto: Chloé Delarue: TAFAA – SIGNAL (Le chant des lucioles), 2022 Collège des Rives, Yverdon les bains (ch), © Cyril Zingaro | Muto